Schumannhaus Bonn

Das Schumannhaus Bonn

Im Haus Sebastianstraße 182 in Bonn-Endenich verbrachte der Komponist Robert Schumann seine letzten Lebensjahre. Heute befinden sich dort die Musikbibliothek der Bundesstadt Bonn und die Schumann-Gedenkzimmer. Im Schumannhaus finden Konzerte statt, die besonders die Klavier- und Kammermusik Schumanns pflegen.

Geschichte

Ende des 18. Jahrhunderts hatte die Bonner Honoratiorenfamilie Kaufmann im damals noch nicht eingemeindeten Endenich oberhalb der Rheinebene am Rande des prähistorischen Rheinbetts einen Landsitz erbaut mit der gesamten Stadt und den daraus hervorstechenden Münstertürmen als Silhouette im Blickfeld und dem Siebengebirge als Hintergrund. Der ehemalige kurfürstliche Hofkammerrat Matthias Kaufmann hatte hier nach Auflösung des Kurfürstentums und seiner Einrichtungen, unter ihnen auch der Universität, Jurastudenten versammelt, um sie trotz der Schließung der Universität fachlich weiterzubilden. Wann das Gebäude vom Typus einer „Maison de plaisance“ seine heutige Gestalt erhalten hat, ist nicht mehr sicher zu ermitteln; jedenfalls wurden rechts und links je eine Fensterachse auf heute insgesamt sieben angebaut. Der Eingang zu dem Anwesen befand sich damals auf der Stadtseite, von der Alfred-Bucherer-Straße aus. (von Siegfried Kross)

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Geschichte in Bildern

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Das Haus war Ende des 18. Jahrhunderts als Landsitz
errichtet worden. Am 29. Oktober 1844 eröffnete der Psychiater Dr. Franz  Richarz dort eine Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke.Hier verbrachte Schumann die letzten zweieinhalb Jahre seines Lebens; er bewohnte zwei Zimmer in der ersten Etage der linken Gebäudefront. (Haus Bildmitte)

schumannhaus notdürftig aufgebaut

Notdürftig wieder aufgebautes Hauptgebäude ca. 1955

schumannhaus einweihung

Einweihung des Hauses und Eröffnung der Musikbibliothek 1963

schumannhaus bonn beflaggt

Das Schumannhaus heute – beflaggt zum Schumannfest

Impressionen aus dem Schumannhaus Bonn

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Robert und Clara Schumann Biografie

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Robert Schumann (8.6.1810 Zwickau – 29.7.1856 Endenich)

Im Jahre 1846, während einer längeren gesundheitlichen Krise, die ihn an seiner kompositorischen Arbeit hinderte, faßte Robert Schumann den Plan, seine Lebensgeschichte aufzuzeichnen. Dieses Vorhaben wurde ebensowenig verwirklicht wie kurz darauf das Projekt einer Erzählung mit autobiographischen Zügen, in die Schumanns frühere Gedichte und musikalischen Aufsätze verwoben sein sollten. Die Aufsatzsammlung kam – jedoch ohne poetischen Rahmen – noch zu Schumanns Lebzeiten zustande und erschien als „Gesammelte Schriften über Musik und Musiker“ im Frühjahr 1854 in 4 Bänden bei Georg Wigand in Leipzig. Sie legt Zeugnis davon ab, daß Schumann unter den Komponisten des 19. Jahrhunderts ganz sicher der „literarischste“ war, mochten auch Carl Maria von Weber, Hector Berlioz, Franz Liszt und nicht zuletzt Richard Wagner gleichfalls die Feder zu führen wissen.

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Clara Schumann geb. Wieck

Clara Schumann geb. Wieck gilt heute als die bedeutendste Pianistin des 19. Jahrhunderts. Sie stand gleichrangig neben ihren männlichen Kollegen wie Franz Liszt, Frédéric Chopin oder Ignaz Moscheles.

Pianistin, Komponistin. Tochter des Klavierpädagogen Friedrich Wieck,

  • 1828 erster öffentlicher Auftritt im Alten Gewandhaus Leipzig,
  • 1830 erste gedruckte Kompositionen, im gleichen Jahr Begegnung mit Robert Schumann,
  • 1832 Konzertreise nach Paris,
  • 1834 zum Gesangsunterricht nach Dresden,
  • 1840 Heirat in Leipzig,
  • 1843 Versöhnung mit dem Vater, Einladung nach Dresden,
  • 1844 Umzug nach Dresden (Waisenhausstr. 35) für sechs Jahre, dann Umzug nach Düsseldorf.

Konzertreisen nach Dänemark, Rußland, Wien,
Kompositionen: Lieder, Klavierstücke, Kammermusik, ein Klavierkonzert.
8 Kinder,

1856 verwitwet gemeinsam mit Joh. Brahms Herausgabe der Werke ihres Mannes.
1878 als Lehrkraft für Piano an das Hochsche Konservatorium in Frankfurt am Main.
Sie erteilte Unterricht und begann, das Gesamtwerk ihres Mannes herauszugeben.

Nachdem ein Gehörleiden sie im Jahr 1891 zwang, ihre öffentliche Lehrtätigkeit zu beenden, unterrichtete sie bis zu ihrem Tod nur noch privat und gab nur noch private Konzerte für ihre Freunde.

Am 20. Mai 1896 starb die begnadete Pianistin, welche die deutsche und europäische Kultur so nachdrücklich geprägt hat, in Frankfurt am Main.

Musikbibliothek und Museum

Das Schumannhaus ist das Domizil der Musikbibliothek, einer Zweigstelle der Stadtbibliothek Bonn. Im oberen Stockwerk grenzt der Lesesaal der Bibliothek, seit vielen Jahren auch als Kammermusiksaal genutzt, an zwei kleine Räume, in denen Robert Schumann seit seiner Einlieferung im Frühjahr 1854 bis zu seinem Tod am 29. Juli 1856 gelebt hat.

Leitung: Silke Kovàr
Tel.: 0228/77 36 56
Fax: 0228/77 917 3656
E-Mail: Silke Kovàr

Öffnungszeiten:
Montag geschlossen, Di, Mi, Do, Fr: 11.00-13.30 und 15.00-18.00
Der Eintritt in das Museum ist frei!

Kontakt:
stadtbibliothek.musikbibliothek@bonn.de

Online-Katalog:
Direkt zum Online-Katalog der Stadtbibliothek Bonn

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmittel:
Sebastianstr. 182, Schumannhaus, 53115 Bonn
Busse Linien 604, 605, 606, 607, (alle ab Hauptbahnhof), Haltestelle Alfred-Bucherer-Straße
Zufahrt für Rollstuhlfahrer

Auf Google Maps finden!

E-Mail-Service der Stadtbibliothek:
Geben Sie uns in der Musikbibliothek Ihre Mailadresse und wir benachrichtigen Sie kostenlos, BEVOR die Leihfrist abläuft.

(Sollten Mails aus technischen Gründen nicht zugestellt werden oder die
E-Mail-Adresse ist falsch bzw. das Postfach ist voll, befreit dies aber
leider nicht von der Bezahlung von Säumnis- und Pauschalmahngebühren
.)

Sammlung Sharpe

Sammlung Michael SharpeDer britische Patron of the Arts, Michael Sharpe †, Ehrenmitglied des Vereins Schumannhaus Bonn, hat seit Anfang der 90er Jahre das Schumannhaus alljährlich mit Schenkungen aus seiner Sammlung bedacht – Originaldokumente aus dem Schumannkreis, darunter Briefe, Fotos, Visitenkarten, Erstausgaben von Noten. Darüber hinaus hat er dem Verein Schumannhaus Geldzuwendungen in Höhe von insgesamt 17.000 € zukommen lassen. Am 24. August 2014 ist Michael Sharpe in London gestorben.

Folgende Stücke aus der Sammlung sind besonders erwähnenswert:

  • Brahms, Johannes: Klaviersonate op. 1 Joseph Joachim gewidmet Leipzig: Breitkopf und Härtel Pl.-Nr. 8833 Erstdruck, 1854
  • Brahms, Johannes: Klaviersonate op. 2 Clara Schumann gewidmet Leipzig: Breitkopf und Härtel Pl.-Nr. 8834 Erstdruck, 1854
  • Schumann, Robert: Zigeunerleben: Gedicht von Emanuel Geibel für kleinen Chor mit Begleitung des Pianoforte op. 29 / von Rob. Schumann. Für kleines Orchester instrumentiert von Carl G. P. Grädener. – Partitur. – Leipzig: Rieter-Biedermann, [ ca. 1875] Pl.-Nr. 55 (Platten der ersten Ausgabe von 1858)
  • Joachim, Joseph: Violinkonzert in einem Satz, g-Moll op. 3, Franz Liszt gewidmet.- Erstausgabe. – Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1855? – Violinstimme und Klavierstimme. – Plattennummer 8941
  • Liszt / Schumann: Liebeslied: Widmung ; für das Pianoforte übertragen von Franz Liszt Leipzig: Kistner, 1845? Erstausgabe Pl.-Nr. 1636
  • Schumann, Robert: [Sonaten, Vl Kl op. 121] 2. Grande Sonate pour Piano et violon op. 121 Paris: Richault, (1853?)
  • Schumann, Robert: 4. Sinfonie op. 120 in der Bearbeitung für Violine und Klavier von Friedrich Hermann, Breitkopf & Härtel, 1875
  • Schumann, Robert: Trio op. 63 für Pianoforte, Violine und Violoncell / componiert von ROBERT SCHUMANN. – Klavierpartitur und Stimmen, Erstausgabe, späterer Druck. – Leipzig: Breitkopf & Härtel, [ca. 1848]. – Platten-Nr. 7785
  • Schumann, Robert: Trio op. 80 für Pianoforte, Violine u. Violoncell / von ROBERT SCHUMANN. – Klavierpartitur und Stimmen, Erstausgabe. – Leipzig: Breitkopf & Härtel, [1849]. – Platten-Nr. 127

Schenkungen der letzten Zeit

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